Und so sehe ich aktuell auch aus, Komplimente bekomme ich grade nicht so viele. *gg* Ich habe mir offensichtlich am letzten Samstag irgendwie einen Nerv eingeklemmt oder sonstwas beim joggen, auf jeden Fall geht es mir seitdem derbe bescheiden. Samstag dachte ich erst, mich hätte nun auch die Grippe ergriffen, aber das war es nicht. Heute früh um 10 Uhr darf ich endlich zum Osteopathen meines Vertrauens, der hat bisher immer geholfen. Ich bin auch selber Schuld. Sowas passiert immer, wenn ich es nicht regelmäßig zum Yoga schaffe! Nicht, dass ich das nicht wüsste! Aber ich habe es wieder mal erfolgreich verdrängt. *grummel* Sobald ich mich also ohne Schmerzmittel wieder bewegen kann, liege ich also nun wieder regelmäßig auf der Matte!
Bis dahin ist der Shirtdruck Programm...
So. Ätsch. Die Kopfschmerzen können mich mal. Denn ganz ehrlich, es geht mir gut. Es geht uns so gut und darum tut mir eigentlich auch gar nichts weh, zumindest nicht wirklich. Die letzten Wochen haben mir arg zu denken gegeben. Es ist ja immer leicht zu sagen, anderen gehe es noch schlechter und man möge doch bitte nicht jammern. Aber wenn du wirklich hautnah einige Schicksale erlebst, dann tut dir wirklich nichts mehr weh und ich glaube nicht, dass ich das je wieder vergessen kann und werde. Das bedeutet nicht, dass ich keine Sorgen mehr habe. Aber der Stellenwert dieser Sorgen wird für immer ein anderer sein.
Wir treffen uns neuerdings einmal in der Woche hier in Lastrup, zum nähen, klönen und kaffeesieren. Wir, das sind "unsere" Asylbewerber - also die, die in unserem Ort untergebracht sind - und wir Dorfbewohner - alle die, die mögen. Das Projekt ist einfach toll. Ich habe nicht nur Albaner, Pakistani und Syrer kennengelernt, sondern auch viele neue Menschen aus dem Ort, in dem ich geboren wurde und der schon immer meine Heimat ist. Hier leben wahnsinnig tolle Leute und es macht Spaß, sich einbringen zu können. Das Eintauchen in die Lebensgeschichten unserer Gäste ist oft eine Herausforderung. Sprachlich zum einen, da viele Wörter einfach schwer zu übersetzen sind. Aber mir fehlt auch oft einfach die Vorstellung. Dabei brauche ich gar nicht von den Kriegszuständen berichten, vor denen einige geflohen sind. Allein die Tatsache, dass alle sagen, wie gebildet alle hier sind und dass das den größten Unterschied macht, das geht mir nicht in den Kopf. Für uns ist es doch selbstverständlich, dass wir alle zur Schule gehen dürfen und können, lesen und schreiben lernen und dann nach unseren Vorlieben und Möglichkeiten einen Bildungsweg einschlagen. Nein, das ist NICHT selbstverständlich. Ich kann mir das nicht vorstellen. Auch die Auswirkungen, dieser Nicht-Bildung, das geht mir nicht in den Kopf. Ich verstehe es nicht und zum Teil will ich es vielleicht auch immer noch nicht wahr haben. Aber es beschäftigt mich wie verrückt und ich bin froh, wenigstens denen, die nun hier sind, das Leben vielleicht ein wenig einfacher machen zu können. Oder zumindest an einem Nachmittag in der Woche einen Grund zum Lachen zu bereiten, durch einfaches Miteinander.
Ich kann wirklich nur jedem den Mut zusprechen: Geh hin. Geh hin zu den hier lebenden Flüchtlingen. Geh hin, rede mit ihnen. Frag sie nach ihrer Geschichte, nach ihren Wünschen. Die meisten wollen einfach nur eine Chance, eine Chance im Leben. Wer will das nicht?
RUMS. Mein Blog, meine Gedanken.
Und mein neues Shirt, genäht zum Lillestoff-Festival aus Alles-für-Selbermacher-Jersey* (der ist SO genial!) und mit Alles-für-Selbermacher-Plott nach dem umsonstigen Mechelen-Schnitt von Pulsinchen. ♥
Habt einen feinen Tag!